Plattform für Experimente BHM LAB: ein Rückblick
Anfang 2022 begann die Arbeit im BHM LAB des Museums. Als Plattform für aktuelle, gesellschaftliche Debatten hat das BHM LAB zum Ziel, methodisch und thematisch neue Wege in der Museumsarbeit zu gehen. Im Rahmen des Themenschwerpunkts «Koloniale Verflechtungen und Rassismus» fanden seither mehrere Projekte statt: Zeit für eine Zwischenbilanz.
Was vor zwei Jahren in partizipativen Workshops begonnen hatte, welche alte Dauerausstellung und das darin vermittelte Wissen zur Diskussion stellten, mündete 2023 in einem Umbau des Ostflügels im Erdgeschoss des Museums. Dadurch konnten flexibel nutzbare Flächen für unterschiedliche Museumsformate gewonnen werden.
Zwischen Januar und Mai 2023 war beispielsweise das Ergebnis eines Friendly Takeovers durch Studierende des Mastersstudiengangs «Innenarchitektur und Szenografie» der Fachhochschule Nordwestschweiz in den leeren Ausstellungsräumen zu Gast.
Von Juni bis November 2023 war in den Räumen der ehemaligen Ausstellung «Kulturen in Asien und Ozeanien» die rassismuskritische Intervention Colonial Presence – Decolonial Futures? zu ethnografischen Ausstellungen und Sammlungen von Museen zu sehen. Für die Umsetzung hatte das Berner Medienkollektiv Atelier d'Ici eine Carte Blanche erhalten. Das Ziel der filmischen und räumlichen Intervention war, dem Museum einen Anstoss zum Perspektivenwechsel zu geben, um das Sammeln und Ausstellen von ethnografischen Objekten neu zu denken.
Im November, der als Native American Heritage Month gilt, bot das BHM LAB Hand für eine kreative Auseinandersetzung mit traditioneller Glasperlenstickerei und Mokassin-Herstellung. Im Rahmen von Workshops, eines öffentlichen Künstlergesprächs und einer kleinen Ausstellung erhielten die Teilnehmer:innen Gelegenheit, mit dem amerikanisch-indigenen Künstler George Growingthunder ins Gespräch zu kommen.
Über das BHM LAB konnte das Museum 2023 sowohl beim Publikum als auch bei potenziellen Kooperationspartnern seine Position als experimentierfreudiges und mutiges Haus festigen. Das Museum erhielt vermehrt Kooperationsanfragen von Gruppen und Personen, die das Bernische Historische Museum als Ort wahrnahmen, wo sie sich beteiligen können.
Vermittlung
Im Frühling wurde auf Basis des BHM LAB ein Vermittlungsangebot für Schulklassen zum Thema Provenienzforschung lanciert.