Aus dem Förderverein Sich fürs Museum einsetzen und das Vereinsleben geniessen

Die sonntäglichen Familienateliers wurden grosszügig mitfinanziert. So konnten sich Eltern und Kinder in der besonderen Atmosphäre des Museums spielerisch in ein Ausstellungsthema vertiefen, ohne Zusatzkosten. Auch Vereinsmitglieder profitierten – nebst dem exklusiven Vereinsprogramm – von diesem Angebot.

Studium der Schanzen von Neuf-Breisach. © Kalinka Huber, Bern

Anfang Jahr erhielten die Mitglieder einen ersten Jahresausblick. Den Auftakt machte im Mai die Hauptversammlung. Im Juni folgten zwei Exklusivanlässe zu Wechselausstellungen, Mitte August gab es eine mehrtätige Vereinsreise und im Herbst schlossen sich drei Ausflüge an. Das Museum seinerseits lud zu Vernissagen und Veranstaltungen ein. Im Frühsommer informierte der Vorstand über die Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte und machte auf das Freiwilligenprogramm des Museums aufmerksam.

Der Förderverein setzte sich wiederum mit einem finanziellen Beitrag für die gut besuchten Familienateliers ein.

Per Ende 2023 zählte der Förderverein 1015 Mitglieder. 25 Eintritte standen 57 Austritten gegenüber.

Familienatelier

© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM
Die Mitgliedschaft im Förderverein bietet immer wieder gute Gelegenheiten, auch in Altbekanntem viel Neues zu entdecken.
Kalinka Huber, Präsidentin des Fördervereins

Aus dem Vorstand

Präsidentin: Lic. phil. Kalinka Huber

Kassierin: Marianne Bauer

Sekretär: Dr. Thomas Pauli-Gabi, Direktor

Rechtsanwalt Luc Mentha (Präsident des Stiftungsrats des Bernischen Historischen Museums)

PD Dr. Armand Baeriswyl

MA Isabelle Brunner

Dr. Michele Galizia

Dr. David Krebs

Lic. phil. Barbara Meyer

2023 traf sich der Vorstand zu drei ordentlichen Sitzungen und das Vorstandsteam wurde in der Hauptversammlung um zwei neue Mitglieder ergänzt. Gewählt wurden die Sprachwissenschaftlerin und Historikerin Barbara Meyer sowie der Sozialanthropologe und Kunsthistoriker Michele Galizia. Andrea Baur, bis Ende 2022 ebenfalls Vorstandsmitglied, unterstützte den Förderverein ab 2023 als Verantwortliche für Fundraising und Partnerschaftspflege seitens des Museums.

1. Vorstandssitzung vom 2. Februar 2023

Zum Jahresbeginn befasste sich der Vorstand vornehmlich mit der Jahresplanung. An der Sitzung nahmen die angehenden Vorstandsmitglieder als Gäste teil. Dies ermöglichte das gegenseitige Kennenlernen und gab den Kandidierenden Einblick in die Vorstandsarbeit. Weiter nahm der Vorstand die überaus erfreuliche Nachricht zur Kenntnis, dass ein ehemaliges Mitglied des Fördervereins diesen mit einem beachtlichen Legat bedacht hatte.

2. Vorstandssitzung vom 21. März 2023

Die Sitzung im März diente der Vorbereitung der Hauptversammlung vom 6. Mai 2023. Thomas Pauli-Gabi gab einen Ausblick auf das Programm des Museums und informierte über die Gesamterneuerung des Museums, die mit der geplanten Gesamtsanierung des Altbaus einhergeht. In Bezug auf das angekündigte Legat bestätigte die Steuerverwaltung des Kantons Bern, dass der Förderverein seit 1945 steuerbefreit ist. Zuwendungen an den Förderverein können von den Spendern und Spenderinnen in deren Steuererklärung geltend gemacht werden.

3. Vorstandssitzung vom 17. Oktober 2023

Die letzte Vorstandssitzung war dem Vereinsprogramm 2024 gewidmet. Besprochen wurde zudem die längerfristige Planung und Entwicklung des Vereins. Hierzu wird im Januar 2024 ein Workshop durchgeführt, in dem es um das Profil und die Ausrichtung des Fördervereins, dessen Sichtbarkeit und die Mitgliederpflege gehen wird. Daneben kamen Geschäfte und Angebote des Museums zur Sprache. Besonders erfreulich ist der gute Publikumszuspruch bei den Familienateliers. Der Antrag des Direktors um Fortsetzung der finanziellen Unterstützung wurde vom Vorstand gutgeheissen.

Der Förderverein setzt sich gerne für das Museum, seine Sammlung und seine anspruchsvollen Aufgaben ein.
Kalinka Huber, Präsidentin des Fördervereins

Mitgliederbestand und Mutationen

2023 konnte der Verein 25 (Vorjahr: 17) Neueintritte verzeichnen. Dem standen 57 (Vorjahr: 45) Austritte und 17 Todesfälle gegenüber. Zu den Austritten wurden auch jene Personen gezählt, die aufgrund von mehrmals ausstehenden Mitgliederbeiträgen als ausgetreten angenommen wurden. Zum Jahresende setzte sich der Mitgliederbestand wie folgt zusammen.

Ehepaarmitgliedschaften (einzeln)     542     (552)

Einzelmitglieder                                    416     (444)

Kollektivmitglieder                                  23       (25)

Ehrenmitglieder                                         5         (5)

Frei-Mitglieder                                         19       (20)

Familien-Mitglieder                                   1         (1)

Vorstand                                                       9       (10)

Insgesamt                                             1015  (1047)

Soweit mitgeteilt, verstarben 2023 die folgenden Vereinsmitglieder: Erika Bärtschi, Ostermundigen; Francine Asmis-Aeschlimann, Bern; Daniel Brunner, Bern; Roland Campbell, Bern; David Heimberg, Ittigen; Louise Kissling, Bern; Helmuth Rösler, Bern; Suzanne Schmied, Bern; Margrith Spring, Muri; Zeno Cueni, Liesberg; Edmund & Johanna Zenger, Schlieren b. Bern; Arnold & Irene Knechtle, Worb; Verena Buchmüller, Muri; Anna Barbara Wiesmann, Bern; Regula Zumbühl, Bern.

Die 122. Hauptversammlung

Am 6. Mai 2023 trafen sich über fünfzig Mitglieder und Gäste zur Hauptversammlung im Museum. Mehr als dreissig Mitglieder hatten sich entschuldigt und der Veranstaltung gutes Gelingen gewünscht. Die Präsidentin konnte zu einem als historisch zu bezeichnenden Tag begrüssen, da zugleich in London König Charles III. gekrönt wurde. Aus dem Jahresbericht 2022, welcher der Einladung zur Hauptversammlung beigelegen hatte, hob die Präsidentin die Familienateliers hervor, an denen sich der Verein mit CHF 35‘000 beteiligt hatte. Die Ateliers haben die wichtige Funktion, Kinder mit der Institution Museum vertraut zu machen und ihnen aktuelle Themen näher zu bringen. Dank seinem Eigenkapital kann der Förderverein Angebote des Museums finanziell mittragen.

Die Mitglieder genehmigten die Jahresrechnung 2022 und erteilten dem Vorstand sowie der Kassierin Décharge. Der Mitgliederbeitrag blieb unverändert. Die Präsidentin dankte der Quästorin und der Buchhalterin des Museums für die umsichtige Rechnungsführung sowie den Revisoren für die sorgfältige Prüfung der Rechnung und der Bücher. 

Nachdem die Präsidentin die Vereinsreise und die Ausflüge im Berichtsjahr vorgestellt hatte, berichtete der Direktor über die Projekte und Vorhaben des Museums. Er informierte ausführlich über die Gesamterneuerung des Museums, die ab 2027 realisiert werden soll.

Im Traktandum Wahlen ging es um die Wiederwahl eines Vorstandsmitglieds und nach den letztjährigen Rücktritten um zwei Neuwahlen. Barbara Meyer und Michele Galizia wurden einstimmig in den Vorstand gewählt. Andrea Baur war Ende 2022 als Vorstandsmitglied ausgeschieden, begleitet diesen aber weiterhin in ihrer neuen Funktion als Verantwortliche für Fundraising und Partnerschaftspflege des Museums. Ihr Vorgänger, Simon Hofmann, wurde herzlich verdankt.

Die anwesenden Mitglieder stimmten den Traktanden und Anträgen des Vorstands einstimmig zu. Nach Abschluss der Versammlung traf man sich zum Apéro im ersten Stock des Museums, wo manch lustiges Gespräch geführt wurde.

Der Förderverein kann als grosser Verein bezeichnet werden, allerdings werden die Mitgliederabgänge nicht mehr durch Neueintritte ausgeglichen. Dieses Phänomen ist allgemein im Vereinswesen zu beobachten, aber zusammen mit dem Museum will der Vorstand das Interesse an einer Mitgliedschaft weiterhin fördern. Mitglieder werden ermuntert, Bekannte und Freunde zu den Vereinsaktivitäten mitzubringen und für den Verein zu werben.

Vereinsreise und Ausflüge

Reise nach Freiburg im Breisgau, Breisach und Staufen, 11. bis 13. August 2023

Ein Versprechen wurde eingelöst! Nachdem die Reise in den letzten drei Jahren umständehalber hatte abgesagt werden müssen, konnte nun endlich eine Gruppe von Mitgliedern und Gästen losziehen. Die oberrheinische Tiefebene und die umliegenden Hügel waren schon im dritten vorchristlichen Jahrtausend Siedlungsgebiet. Wegen seiner Lage am Rhein eignete sich Breisach als Konzentrationspunkt. In keltischer Zeit ein Fürstensitz, unter den Römern ein militärischer Stützpunkt, von den Zähringern zur Stadt ausgebaut, während Jahrhunderten umkämpft und zwischen den Mächten hin- und hergeschoben – Breisachs Geschichte liess sich an Toren, Plätzen, kirchlichen und zivilen Bauten ablesen. Teil der wechselvollen Vergangenheit bildet die Vaubansche Planstadt Neuf-Brisach mit ihrer ausgeklügelten Festungsanlage. Anschaulich erklärte PD Dr. Beariswyl die Verteidigungsstrategien zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Ironie des Schicksals: unter Beweis stellen konnte sich das Bollwerk nie!

Der zweite Tag brachte den Reisenden auf einem vorzüglich orchestrierten Rundgang die Geschichte der zähringischen Marktstadt Freiburg nahe. Topographie, strukturelle Eigenheiten, städtebauliche Entwicklung und die Wirtschaftsgeschichte Freiburgs wurden vergnüglich erwandert. Danach wurde das Münster mit seinen Schätzen – die Grabstätte von Herzog Berchtold V. befindet sich da – besichtigt und kundige Führerinnen zeigten im Augustinermuseum, einer ehemaligen Klosteranlage, die Kunst Freiburgs vom Mittelalter bis in die Neuzeit. In Staufen gab es am dritten Tag einen historisch und literarisch reich gewürzten Spaziergang: herrlicher Anschauungsunterricht auch hier!

Vor der Heimreise genossen alle eine letzte gemeinsame Mahlzeit im berühmten Gasthaus Löwen. Doktor Faustus sass nicht in der Runde, war jedoch Gegenstand der Gespräche.

Blick durch die Hauptgasse Staufens auf die Burg Staufen. © Kalinka Huber, Bern

Besuch der Gedenkausstellung für Werner Schmutz (1910–2003) im Schloss Köniz, 2. September 2023

Samstagnachmittag, sommerlicher Sonnenschein – im lauschigen Kulturhof Schloss Köniz versammelten sich siebzehn Interessierte zum Besuch der Gedenkausstellung für den Berner Maler Werner Schmutz. Der Vielschaffer ist vor allem für seine eigenwilligen Ornamentalen Kompositionen bekannt. Daneben entstanden bei seiner unentwegten Sujetsuche in der Schweiz und auf unzähligen Reisen durch Frankreich aberhunderte Bilder und Skizzen. Schmutz bemalte zahlreiche Bauernmöbel, gestaltete Fassaden, Plakate und allerlei Objekte. 1964 malte er für die Expo in Lausanne die Figur des Walterli nach einem Original im Bernischen Historischen Museum. In sein Tagebuch schrieb er dazu: «Wir besuchen […] das historische Museum, um den Vater des Büebli, welches jetzt in unserem Atelier steht, kennen zu lernen. Warum geht man nicht mehr in dieses Museum, ist doch hier eine Fülle von Dingen, die einem begeistern können.»

Werner Schmutz, Rouler vers l’infini (SCH 0021). © Werner und Dora Schmutz-Stiftung

Führung zu den Renovierungsarbeiten am Kreuzrippengewölbe von 1573 im Berner Münster, 23. September 2023

Drei Gruppen stiegen über das Baugerüst zur Plattform im Gewölbe des Mittelschiffs des Berner Münsters hoch, um sich dort von Annette Loeffel, der Leiterin der Münsterbauhütte, die Restaurierungsarbeiten zeigen zu lassen. Es gab viel Neues zu hören über den historischen Baubestand, frühere Restaurierungen bzw. Renovationen und die aktuellen minutiösen Arbeiten am Kreuzrippengewölbe, das 1573 in kurzer Zeit von Daniel Heintz errichtet worden war. Tief beeindruckt vom Einblick ins Werk der Erbauer des Münsters, der langen Geschichte dieses Baus und den Untersuchungsergebnissen aus den laufenden Restaurierungen, bedankten sich die Teilnehmenden bei Frau Loeffel für die gehaltvolle und witzige Führung.

Sonntagsausflug «Rund ums Kunstmuseum Basel: Bauten und Neubauten», 22. Oktober 2023

Der Sonntag begann in der ehemaligen First Church of Christ Scientist am Picassoplatz mit einem Konzert von Mitgliedern des Sinfonieorchesters Basel. Anschliessend erklärte Dr. Bernhard Furrer, Vereinsmitglied, ehemaliger Denkmalpfleger der Stadt Bern und ehemaliger Präsident der eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege, das Gebäude von 1935/36 des Berner Architekten Otto R. Salvisberg. Am Nachmittag folgte die Führung zur Architektur des Kunstmuseums, d. h. zum Altbau (1932–1936) von R. Christ und P. Bonatz und zum Neubau (2010–2016) von E. Christ und Ch. Gantenbein. Wer wollte, besuchte noch die bemerkenswerte Ausstellung «Matisse, Derain und ihre Freunde. Die Pariser Avantgarde 1904−1908». 

Vor dem Kunstmuseum Basel. © Kalinka Huber, Bern

Vernissagen und Ausstellungsführungen

6. und 13. Juni 2023

Am 6. und 13. Juni 2023 waren die Vereinsmitglieder und ihre Gäste zu Führungen durch die Ausstellungen «Rausch – Extase – Rush», «125 Jahre YB. Bern und die Young Boys» sowie «Archäologie aktuell» eingeladen. An die Führungen schlossen sich kleine Apéros an, die Gelegenheit boten, mit dem Direktor des Museums ungezwungen ein paar Worte zu wechseln.

Vernissagen

Die Vereinsmitglieder wurden zu den Vernissagen der Ausstellungen «Rausch – Extase – Rush», «125 Jahre YB. Bern und die Young Boys», «Archäologie aktuell. Berner Funde frisch aus dem Boden», «Swiss Press Photo 23» und «Weihnachten rund um die Welt: Provence» eingeladen.

Wir danken

2023 durfte der Förderverein grosszügige Spenden für seine Arbeit zugunsten des Museums entgegennehmen. Allen Spenderinnen und Spendern sowie der Zunft zum Mittellöwen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.