Schlussbericht Rausch – Extase – Rush

26.01.2023 bis 13.08.2023

Sich zu berauschen, ist ein menschliches Urbedürfnis. Selbst Kinder versetzen sich gelegentlich – im Spiel, beim Springen oder Herumwirbeln – in einen berauschenden Zustand. Auf vielfältigste Weise suchen Menschen den Rausch, sei es in Mutproben oder im Sport, in Musik und Tanz, in der Liebe, der Kunst oder im Konsum von psychoaktiven Substanzen.

Was genau ist Rausch? Warum streben wir nach ekstatischen Gefühlen? Solchen Fragen ging die multimediale, als Wanderausstellung konzipierte Ausstellung nach. Das Berner Unternehmen Expoforum erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Museumsteam, einem Sounding Board von Wissenschaftler:innen sowie einer Gruppe Jugendlicher ein Ausstellungserlebnis, das sowohl die Chancen als auch die Risiken des Rauschs ins Zentrum stellte und unterschiedliche Perspektiven dazu aufzeigte. Die Ausstellung bildete den Kern des Jahresthemas «Rausch», auf das sich das Bernische Historische Museum 2023 konzentrierte. Nach ihrer Premiere im Bernischen Historischen Museum wanderte die Ausstellung weiter ins Historische Museum Basel.

Kulturhistorische Vertiefung

Das Museumsteam brachte seine Expertise und Objekte aus verschiedenen Epochen und Regionen in das Projekt ein. Rund 70 Objekte aus der eigenen Sammlung sowie Leihgaben ergänzten die Ausstellung und vertieften das Thema aus kulturhistorischer Perspektive. Verknüpft mit Gegenständen aus der Gegenwart wurde im Raum «Tempel des Rauschs» verdeutlicht, dass Rausch eine verbindende Komponente zwischen Menschen aus allen Kulturen und Zeitaltern ist. Als Teil der Ausstellung wanderten die meisten der museumseigenen Objekte als Leihgabe an den Zweitstandort der Ausstellung in Basel mit.

© Christine Moor, BHM

Resonanz

Das Augenmerk der Ausstellung war auf Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 25 Jahren gerichtet. Dass die Thematik auf reges Interesse stiess, zeigten die Besuchszahlen. Insgesamt besuchten 35 521 Personen die Ausstellung – weit mehr, als erwartet. Die Hauptzielgruppe konnte dank Vermittlungsformaten für Schulen und gezielter Bewerbung erreicht werden: Über 5000 Schüler:innen besuchten im Rahmen ihres Unterrichts die Ausstellung. Weitere 60 Jugendliche besuchten in ihrer Freizeit die Veranstaltung «Rush Hour», eine Abendöffnung speziell für junge Leute. Und unter den Individualbesuchenden befanden sich auffallend viele jüngere Menschen.

© Stefan Wermuth, Bern
© Stefan Wermuth, Bern
© Stefan Wermuth, Bern
© Stefan Wermuth, Bern

Vermittlung

Im Rahmen der Ausstellung erarbeitete das Museumsteam ein diverses Vermittlungsprogramm: 213 interaktive Rundgänge für Schulen, weitere 70 für Erwachsene und 27 Schulworkshops wurden durchgeführt. Eine Neuheit boten die Formate «Couch Gespräche» und «Rush Hour». Regelmässig zirkulierten Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen in der Ausstellung und suchten das Gespräch mit wissbegierigen Besucher:innen. In «Couch Gesprächen» teilten sie ihr fundiertes Wissen über zentrale Aspekte von Rausch mit den Interessierten. Zwei Abendöffnungen, die «Rush Hour», waren ausschliesslich Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorbehalten. Ein Barbetrieb mit Softgetränken und Musik sorgte für gute Stimmung und einen entspannten Ausstellungsbesuch unter Peers. Die Abendreihe «Ein Abend im Museum – Rausch» mit diversen Podiumsgästen bot Vertiefungsmöglichkeiten in verschiedene Themenfelder und lockte fast 400 Gäste an.

© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM
© Christine Moor, BHM

Realisation

Gesamtleitung: Thomas Pauli-Gabi

Projektleitung: Lisa Schlittler, Simon Haller (Expoforum)

Ausstellungsgestaltung und ‑grafik: Expoforum

Vermittlung: Selina Stokar

Sammlungen: Karin von Niederhäusern

Marketing & Kommunikation: Merja Rinderli, Lea Hodler

Umsetzung: Team Expoforum, Team Technische Dienste Bernisches Historisches Museum

Leitung Fachbereich Programm: Aline Minder

Wir danken

Wir bedanken uns herzlich bei den Stiftungsträgern des Bernischen Historischen Museums sowie allen Ausstellungs- und Kommunikationspartnern für die Unterstützung.

  • arca Stiftung
  • Berner Gesundheit
  • Bundesamt für Gesundheit BAG
  • Bundesamt für Sozialversicherung BSV
  • CONTACT Stiftung für Suchthilfe
  • Jugend und Medien
  • Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz DOJ
  • Rutz & Arthur Scherbath Stiftung
  • Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV
  • SDF – Stiftung für Drogenarbeit
  • Tabakpräventionsfonds TPF