Sammlungen Wissensschatz digitalisiert
Seit September 2023 stehen 116 Bände der Jahrbücher und Jahresberichte des Bernischen Historischen Museums auf E-Periodica online zur Verfügung. Sie sind als Volltext durchsuchbar und machen Informationen zu den umfangreichen Sammlungsbeständen sowie Aktivitäten des Museums und Fördervereins öffentlich zugänglich.
1894 wurde das Bernische Historische Museum am Helvetiaplatz in Bern eröffnet. Seit der Gründung des Museums ist das Sammlungsgut aus Geschichte, Archäologie, Ethnografie und Numismatik auf eine halbe Million Objekte angewachsen. In seinem Jahresbericht (1921–1970 Teil des Jahrbuchs) gab das Museum Auskunft über den Museumsbetrieb, die Erweiterung der Sammlungen und deren Erforschung. Ab 1923 waren die Jahrbücher zu umfangreichen Bänden herangewachsen, die, neben den Sammlungsberichten und Zuwachsverzeichnissen, vermehrt wissenschaftliche Beiträge publizierten. Von 1971–1984 war der Jahresbericht nicht mehr Teil des Jahrbuchs, sondern erschien separat. Das Jahrbuch wurde schliesslich 1984 eingestellt, während der Jahresbericht bis heute weitergeführt wird.
Vom Analogen zum Digitalen
Bereits 2019 hatte das Bernische Historische Museum beim Digitalisierungszentrum der ETH Zürich (ETH-Bibliothek) ein Zeitfenster für die Digitalisierung sämtlicher seiner Jahrbücher bzw. Jahresberichte angemeldet. Da die Warteliste stets lang ist, konnte die Durchführung erst 2022–2023 erfolgen.
Insgesamt wurden 116 Bände (über 15 000 Seiten) digitalisiert. Im September 2023 erfolgte dann die Bereitstellung des digitalen Volltextangebots der Digitalisate für die Öffentlichkeit auf der Online-Plattform E-Periodica der ETH-Bibliothek. Dabei ist sowohl eine Volltextrecherche in den Artikeln als auch das Browsen in den Jahrgängen der einzelnen Hefte möglich. Die nun digitale Verfügbarkeit der Museums-Jahrbücher/Jahresberichte ist ein grosser Meilenstein. Es handelt sich immerhin um wichtiges Quellenmaterial zur Sammlungsgeschichte und hier insbesondere für Provenienzforschende, die weltweit online darauf zugreifen und umfassend recherchieren können.
Sammeln
Ein besonderer Liebesbrief
Mit viel Hingabe, Zeit und Poesie hat ein verliebter Berner für seine Angebetete eine ganz besondere Botschaft verfasst – aus Verliebtheit oder aus kommerziellen Gründen? Das Bernische Historische Museum konnte den Liebesbrief für seine Sammlungen erwerben.
Ein Scherenschnitt als Liebesbrief: Johannes Uhlmann aus Münchenbuchsee hat um 1760 diesen filigranen Scherenschnitt geschaffen. Auf der Vorder- wie auf der Rückseite ist das Papier mit einem Liebesgedicht in Versform beschriftet. Uhlmann hat den Text wohl selbst gedichtet und sein Werk auf einem der angefügten kleinen Herzen signiert. Eine Briefempfängerin nennt er nicht. Es ist deshalb unbekannt, ob das Werk je einer geliebten Frau überreicht wurde oder ob es viel mehr als Werbemittel diente für die Fähigkeiten des Scherenschneiders Uhlmann. Im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert waren im Kanton Bern Liebesbriefe in Form von Scherenschnitten sehr beliebt. Das 2023 aus Familienbesitz angekaufte Werk ist der bisher älteste bekannte Berner Scherenschnitt.
Bedeutende Ausleihe
Bei seinem Besuch als Kind entdeckte der in Bern aufgewachsene Schweizer Avantgarde-Künstler und Sammler Serge Brignoni (1903–2002) im Bernischen Historischen Museum 1911 die aussereuropäische Kunst für sich. Die Ausstellung «Arte degli antopodi: La collezione Brignoni» (10.2.–1.10.2023) am MUSEC in Lugano zeigte zum 120. Geburtstag des Künstlers und Sammlers 73 Werke aus Ozeanien und Südostasien. Das Bernische Historische Museum steuerte drei Leihgaben bei, darunter die beeindruckende Tatanua-Tanzmaske. Sie stammt von der Insel Neuirland und befindet sich seit 1903 in der Sammlung. Sie könnte den jungen Brignoni bei seinem Museumsbesuch begeistert haben. Das Wissen über die Masken und ihre Herstellung geht zunehmend verloren. Heute findet man sie hauptsächlich in Museen, aus denen heraus sie die europäische Avantgarde im 20. Jahrhundert beeinflusst hatten.
Erschliessen
Erschliessen der Sammlungen fortgeführt
Die nach Abschluss des Projekts Sammlungserschliessung und -bereinigung (SEB) verbliebenen Inventurdifferenzen konnten weiter abgebaut werden. Vom gesamten Sammlungsteam wurden insgesamt 2467 Arbeitsstunden dafür eingesetzt.
Wie schon 2016 bei der Planung des Projekts «Sammlungserschliessung und -bereinigung» (SEB) erwartet, verblieben nach dessen Abschluss im Januar 2022 und der daran anschliessenden Weiterbearbeitung zum Anfang 2023 noch 9743 sogenannte Inventurdifferenzen. Diese Zahl konnte bis Jahresende auf unter 6000 Differenzen reduziert werden. Hierfür wurde bei der Jahresplanung ein Viertel der jeweils verfügbaren Arbeitszeit des Sammlungsteams vorgesehen, was sich im Lauf des Jahre aufgrund nicht geplanter Einsätze und Aufgaben andernorts jedoch nicht durchgängig realisieren liess. Immerhin gelang es, die Differenzen um 38.6 Prozent zu senken. Es konnten ausserdem weitere 227 Objekte aus der Sammlung entlassen und grösstenteils an andere Gedächtnisinstitutionen bzw. private Interessent:innen abgegeben werden. Ein kleiner Teil musste entsorgt werden.
Für diejenigen Objekte, die bei der Bereinigung schliesslich einer definitiven Inventarnummer zugewiesen werden konnten, musste im Anschluss noch eine Etikettierung mit den korrekten Daten vorgenommen werden. Hier war der Einsatz des Teams aus der Konservierung-Restaurierung gefragt.
Forschen
Projekt Benin Initiative Schweiz (BIS) abgeschlossen
Das vom Bundesamt für Kultur (BAK) geförderte und seit Juni 2021 von acht Schweizer Museen im Verbund durchgeführte Provenienzforschungsprojekt wurde im Februar 2023 abgeschlossen. Die Forschung fokussierte auf Objekte, die aus dem Königtum Benin, Nigeria, im Zug der britischen Strafexpedition 1897 geplündert worden sein könnten. Am 2. Februar 2023 wurde mit der Übergabe des Schlussberichts an eine nigerianische Delegation im Museum Rietberg Zürich und dem Verfassen einer Joint Declaration of the Swiss Benin Forum eine erste Forschungsetappe zum Abschluss gebracht. Vier Objekte, die in den Jahren 1903, 1920 und 1995 in die Sammlung des Bernischen Historischen Museums eingingen, waren Teil des Forschungsprojekts. Bei drei Objekten hat sich erwiesen, dass sie aus Benin City stammen, ein Zusammenhang mit der Strafexpedition von 1897 wurde aber als unwahrscheinlich befunden. Bei 53 von insgesamt 96 untersuchten Objekten aus den beteiligten Schweizer Museen gilt dieser Zusammenhang allerdings als gesichert oder wird als wahrscheinlich erachtet.
Seit Februar 2023 läuft eine zweite, wiederum vom BAK finanzierte, einjährige Phase, bei der das Bernische Historische Museum im Verbund ist.
Es wurden drei Ziele definiert:
- Es gilt gemeinsam neue Formen und Wege zu finden, um die Erkenntnisse über die Provenienzen der Benin-Sammlungen sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch dem Fachpublikum zu vermitteln.
- Zusammen mit den nigerianischen Projektpartner:innen soll zudem der Kontext der Erwerbungen der Schweizerischen Benin-Stücke – von deren Herstellung über den Gebrauch bis zum Handel der Objekte – besser beleuchtet werden.
- Das dritte Ziel ist die gemeinsame Entwicklung neuer Methoden für die Zusammenarbeit von Museen im Kontext umstrittener Sammlungen und problematischer Provenienzen. In Kooperation mit nigerianischen Kolleg:innen sind für das Jahr 2024 in mehreren BIS-Museen Satellitenausstellungen geplant, um die Erkenntnisse der Forschung und den Prozess der Aushandlung des Umgangs mit dem geteilten Erbe einer grösseren Öffentlichkeit zu vermitteln.
Gemäss der Joint Declaration of the Swiss Benin Forum werden die betroffenen Museen auch mit den rechtmässigen Vorbesitzern in bilaterale Verhandlungen treten und ggf. Objekte repatriieren.
Besuch aus Kasachstan
Im September waren während einer Woche zwei Wissenschaftlerinnen aus dem R. B. Suleimenov Institute of Oriental Studies aus Kasachstan zu Gast. Der Besuch fand im Rahmen einer Kooperation statt, die 2021 mit dem Institut geschlossen wurde. Prof. Dr. Meruert Abusseitova und Dr. Gulmira Sultangalieva führten Recherchen für ein Forschungsprojekt zur Geschichte und Kultur Zentralasiens und Kasachstans durch. Die beiden Forscherinnen untersuchten die Archivbestände des ethnografischen Sammlungsarchives und befassten sich insbesondere mit dem Quellenmaterial zur Sammlung Henri Moser.
Mailänder Rüstung untersucht
Ende Juli 2023 untersuchte eine italienische Forschungsgruppe der Universität Innsbruck im Bernischen Historischen Museum eines der Highlights der Sammlung: ein um 1450 hergestellter Harnisch aus der Mailänder Plattnerwerkstatt Missaglia.
Die Forschenden untersuchten an Brust, Rücken, Armen und Oberschenkelschutz des Harnisches Materialstärke sowie die sichtbaren Verarbeitungsspuren auf der Rückseite der Werkstücke. Ziel war es, mehr über den Herstellungsprozess von Rüstungen in der Mitte des 15. Jahrhunderts herauszufinden. Erste Ergebnisse bestätigten die Annahme, dass die norditalienischen Plattner arbeitsteilig produzierten, um hohe Stückzahlen rasch herstellen zu können. Beim Berner Exemplar der Missaglia-Rüstung handelt es sich um ein ausserdem besonders hochwertiges Objekt. Die Rüstung war aus einem zwei Schicht-Laminat, aussen Stahl und innen Eisen, hergestellt worden. Diese Fertigungsart war nicht nur kostspielig, der Panzer bot dank dem Verbund aus einer harten Oberfläche und einem vergleichsweisen flexiblen Kern hervorragenden Schutz.
Pfeilspitze aus Meteorit
In einer interdisziplinären Studie unter der Leitung des Naturhistorischen Museums Bern, konnte nachgewiesen werden, dass eine in der Sammlung des Bernischen Historischen Museums vorhandene bronzezeitliche Pfeilspitze aus Mörigen (Inv.-Nr. A/7396) aus meteoritischem Eisen hergestellt worden war. Überraschend war, dass das verwendete Eisen nicht dem nahen Twannberg-Eisenmeteorit entspricht, sondern aus Estland stammt. In der Bronzezeit hatte dort ein Meteorit mit Namen «Kaalijarv» eingeschlagen. Ein Fragment davon gelangte, vermutlich im Zusammenhang mit Bernsteinhandel, hierher. Diese Ergebnisse lösten eine grosse Medienresonanz mit internationaler Reichweite aus.
Band Nr. 16 der «Schriften des Bernischen Historischen Museums»
Im Mai 2023 erschien der 16. Band der Schriftenreihe des Bernischen Historischen Museums. Anlässlich der Buchvernissage am 24. Mai 2023 wurde der neue Band über Leben und Werk des Blankenburger Hafners Abraham Marti (1718–1792) vorgestellt. Marti fertigte im 18. Jahrhundert in Blankenburg im Simmental Geschirrkeramik und Kachelöfen und gilt als eine singuläre Figur in der langen Geschichte der bernischen Hafnerei. Das Museum bewahrt mit über 60 Objekten sowie Ofenkacheln etwa 20 Prozent seines heute noch erhaltenen Werks. Die Publikation enthält nicht nur den ersten umfassenden Katalog aller bekannten 290 Stücke, sondern stellt auch die erste Monografie zu Abraham Marti überhaupt dar.
Andreas Heege, Jonathan Frey, Alfred Spycher und Andreas Kistler: «Keramik aus Blankenburg. Abraham Marti (1718–1792), ein bernischer Landhafner», Bern, Bernisches Historisches Museum 2023, ISBN: 978-3-9524783-5-6, 336 Seiten, 258 Abb., CHF 48.
SNF-Projekt «Inheritance of Looting»
In Kooperation mit der Universität Bern hat das Bernische Historische Museum im Januar 2023 in einem auf vier Jahre angelegten interdisziplinären Forschungsprojekt seine Arbeit aufgenommen.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt konnte erfolgreich starten. 2023 standen Archivrecherchen im Vordergrund. Besonders die Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts sind aufschlussreich für das Verständnis des Umdeutungsprozesses von Kriegstrophäen zu Symbolen kultureller Identität. Gleichzeitig wurde die Umsetzung der Ergebnisse in die virtuelle Ausstellung geplant. Ein interdisziplinärer Workshop mit Fachleuten aus den Digital Humanities und der Knowledge Visualization widmete sich im Dezember der Frage, welche Narrative für die Ausstellung zu entwickeln sind und wie es gelingt, Perspektivenwechsel und Lücken in der Überlieferung wie in der Ausdeutung der Prozesse anschaulich im digitalen Raum umzusetzen.
Masterarbeit bringt neue Erkenntnisse
Das Bernische Historische Museum stellt immer wieder Materialien in Form von Objekten oder Archivalien für Forschungsarbeiten zur Verfügung. Diesmal konnte mit einem langjährigen Irrtum aufgeräumt werden.
Eine Studentin des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Bern hat im Juni 2023 eine herausragende Masterarbeit mit dem Titel «Raumschichten. Die spätgotischen Wandmalereien der «Kleinen Ratstube» des Berner Rathauses» erstellt. Ihre Archivrecherchen haben erstmals den Kontext der Abnahme der Fragmente von 1897 aufgearbeitet und diverse Irrtümer der bisherigen Forschung berichtigt. Die Arbeit bildet die unverzichtbare Grundlage für jede zukünftige Auseinandersetzung mit dem Werkkomplex.
Mittelalterliche Wandmalereifragmente aus dem Rathaus Bern
In Kooperation mit Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen fand in einem Aussendepot eine erste Auslegeordnung und Beurteilung von Zustand und Bedeutung der 2020 wiederentdeckten Rathausfresken statt. Der auf Initiative des Sammlungsbereichs Mittelalter durchgeführte Studientag zu den im Rahmen des Projekts Sammlungserschliessung und -bereinigung (SEB) 2020 wiederentdeckten mittelalterlichen Wandmalereifragmenten aus dem Berner Rathaus (rund 600 Teile unterschiedlicher Grösse) schuf auch die Grundlage für die nächsten Schritte.
Am 7. August 2023 wurden im Depot des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern (ADB) in Brünnen die dort eingelagerten Originale zum ersten Mal passend ausgelegt und mit den 1897/98 in 1:1-Grösse kopierten Wandmalereipausen verglichen (vgl. Bild). Fachleute aus dem Bernischen Historischen Museum, dem Archäologischen Dienst, der Hochschule der Künste Bern (HKB, Abteilung Architektur und Ausstattung), des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Bern, der städtischen Denkmalpflege und eine Expertin für Berner Malerei des 15. Jahrhunderts diskutierten vor Ort Bedeutung, Zustand und offene Fragen zum Werkkomplex.
Anstoss dazu gab die oben erwähnte Masterarbeit zu den spätgotischen Wnadmalereien, welche die Umstände von deren Abnahme nachweisen konnte. Die der Forschung bisher unbekannten Originalfragmente sind zwar in schlechtem konservatorischem Zustand, hinsichtlich kunsthistorischer Qualität und ikonographisch aber von hoher Bedeutung für die Auffassung politischer Macht im ausgehenden 15. Jahrhundert in Bern. Eine umfassende fotografische Dokumentation (in Zusammenarbeit mit dem ADB) und die konservatorische und kunsttechnologische Untersuchung (HKB) sind die nächsten Schritte zur Sicherung dieses bisher unbekannten Teils des UNESCO-Weltkulturerbes in der Berner Altstadt. Danach soll im Herbst 2024 ein zweiter Workshop dazu stattfinden.
Dokumentieren
Rückkehr von Leihgaben aus dem Schloss Oberhofen
Der inhaltliche Schwerpunkt für das Schloss Oberhofen liegt heute auf dem 19. Jahrhundert und fokussiert sich auf die neuenburgisch-preussische Grafenfamilie de Pourtalès, in deren Besitz das Schloss sich einst befunden hatte.
Zwischen 1953 und 2009 hatte das Bernische Historische Museum das Schloss Oberhofen als Filialmuseum betrieben und die dortigen Ausstellungen u.a. mit Objekten aus seinem Bestand ausgestattet. Die Trennung der Institutionen 2009 erforderte dann einen Leihvertrag mit zahlreichen Sonderkonditionen für über 1500 Objekte, die auf Wunsch der Stiftung Schloss Oberhofen weiterhin im Schloss verbleiben sollten. Seither hat die Stiftung Umbauten im Schloss vorgenommen, eine eigene Sammlung aufgebaut und neue Ausstellungen eingerichtet, was zahlreiche Rückgaben in mehreren Etappen zur Folge hatte und die einmal getroffene Vertragsgrundlage zunehmend obsolet machte. Der Vertrag wurde deshalb von der Stiftung Schloss Oberhofen auf Ende 2023 gekündigt, was nach fünfzehn Jahren Laufzeit eine intensive Nachbearbeitung erforderte. Auf 2024 werden nun noch etwa 60 Objekte des Bernischen Historischen Museums in eine reguläre Dauerausleihe überführt und die übrigen Objekte zurückgeholt.
Projektförderung zur Langzeitarchivierung durch Memoriav
Für die digitale Langzeitarchivierung hatte es bisher am Bernischen Historischen Museum kein Konzept und keine Standards gegeben. Mittels einer Projektförderung für kleinere Projekte durch Memoriav ist nun ein erster Schritt möglich geworden.
Für die Erstellung eines Konzepts zur Langzeitarchivierung der audiovisuellen Objekt- und Archivbestände am Bernischen Historischen Museum wurde am 5. Juni 2023 ein Fördergesuch bei Memoriav eingereicht, welches am 22. August 2023 gutgeheissen wurde. Das Museum benötigt Unterstützung im Bereich der Planung der Konservierungsmassnahmen für «born digitals» (Objekte, die als digitale Objekte hergestellt wurden) sowie für Digitalisate von analogen Objekten. Ziel des Projekts ist zunächst die Erstellung eines Konzepts für die Digitalisierung und Langzeitarchivierung des audiovisuellen Objektbestands und des Archivguts des Museums. Das Ausarbeiten der Pflichtenhefte für die Digitalisierung ist Teil des Konzepts. Zudem führt es auf, welche technischen Voraussetzungen für die Langzeitarchivierung notwendig sind und wie das Monitoring der Daten sowie deren Dokumentation bewerkstelligt werden kann. Mithilfe des Konzepts wird eine Grundlage für die Sicherung der Bestände geschaffen, damit die Langzeitarchivierung der Objekt- und Archivbestände nachhaltig gewährleistet werden kann. Ein erster analoger Objektbestand (Film, Audio, Video) soll im Anschluss an das Projekt digitalisiert werden und zusammen mit einem bereits digitalisierten Teilbestand des audiovisuellen Archivguts langzeitarchiviert werden.
Entlassen
Freude herrscht!
Mit Stiftungsratsbeschluss vom 21. November 2019 wurde ein im 18. Jahrhundert vom Blankenburger Hafner Abraham Marti hergestellter Simmentaler Kachelofen mit Kamin (Inv.-Nr. H/6245) an die Stiftung Schloss Blankenburg deakzessioniert. Der Ofen war im Rahmen der Neugestaltung der Dauerausstellung «Vom Frühmittelalter zum Ancien Régime» 2003 demontiert und auf mehreren Paletten in einem Aussendepot magaziniert worden. Zur Dokumentation der Montagereihenfolge wurden die Kacheln auf der Vorderseite mit Malerkrepp beklebt und glücklicherweise durchnummeriert, so dass ein späterer Wiederaufbau gewährleistet wäre. Die Stiftung Schloss Blankenburg bemühte sich erfolgreich um Finanzierung der Kachel-Restaurierung sowie des Aufbaus des Ofens. Diese Arbeiten konnten im Frühsommer 2023 abgeschlossen werden. Die kantonale Denkmalpflege befürwortete den Einbau im Schloss. Das offizielle «Ofenfest» mit Buchpräsentation und Ofenübergabe fand am 20. Oktober 2023 abends im Schloss Blankenburg statt und die Freude an der gelungenen Zusammenarbeit sowie am schmucken Ofen war allenthalben spürbar gross.
Wir danken
Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung und Ausfinanzierung des Konservierungsprojekts der vier Cäsartapisserien, das noch bis 2028 laufen wird.
- Abegg-Stiftung
- Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern
- Gesellschaft zu Mittellöwen Bern
- Gesellschaft zu Ober-Gerwern Bern
- Kultur Stadt Bern
- Kulturstiftung der Burgergemeinde Bern
- Lantal Foundation for Cultural and Sustainable Education
- Stiftung Pro Scientia et Arte
- TISCA Tischhauser Stiftung
- UBS Kulturstiftung
- Werner Abegg-Fonds
- Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft
Wir bedanken uns herzlich bei Memoriav für die Unterstützung des Projekts zur Langzeitarchivierung der audiovisuellen Objekt- und Archivbestände des Museums.