Geschichte des Bernischen Historischen Museums Das Museum erzählt Geschichten: eine davon über sich selbst

Lange wurde der Geschichte des Bernischen Historischen Museums als Institution wenig beachtet. Im Vorfeld der geplanten Sanierung des 130-jährigen Altbaus zeigte sich: Ohne genaue Kenntnis der Baugeschichte und ohne Ordnung in den Archivalien und Bildern fehlen entscheidende Grundlagen.

Das Mosaik über dem Museumseingang, entstanden 1895–1900, thematisiert die Geschichtsschreibung. Ein Geschichtswerk soll nicht nur Fakten enthalten (symbolisiert durch die alte Frau links), sondern auch angenehm zu lesen sein (die junge Frau rechts symbolisiert die Poesie). © BHM, Christine Moor

Die 130-jährige Geschichte des Museums hat zahlreiche Spuren in Form von Architekturplänen, Fotos, Publikationen und Archivalien hinterlassen. Besonders die Fotos waren bisher nie systematisch geordnet worden. Doch gerade für die bauliche Planung der Sanierung und Gesamterneuerung des Museums sind alte Ansichten unentbehrlich.

Im Winter 1892/93 ist das Museum noch im Bau. Die imposante Fassade ist genau auf die Kirchenfeldbrücke ausgerichtet. © BHM
Tollkühne Arbeiter in gefährlicher Höhe: Das Türmchen des sogenannten Moseranbaus wird fertiggestellt (um 1922). © BHM

Seit Anfang 2024 kümmerte sich ein «Kompetenzteam BHM Geschichte» um die ungeordneten alten Bestände in der Absicht, die Quellen zur Museumsgeschichte zugänglicher zu machen. Dank der Aufarbeitung können die Fachleute des Kompetenzteams künftig intern wie extern Auskunft zu Fragen der Institutionsgeschichte geben.

Die Museumsdatenbank MuseumPlus bietet gute Lösungen für die Erschliessung von Archiv- und Fotobeständen. Die zahlreichen Bilder wurden digitalisiert und deren Grunddaten in der Datenbank festgehalten, wo sie für den internen Gebrauch bereits nutzbar sind.

Nach langen Diskussionen wird 1892 das schlossartige Projekt des Architekten André Lambert gebaut. © BHM

Damit auch die Öffentlichkeit die Museumsgeschichte besser kennenlernen kann, ist für 2025 ein Parcours durch und ums Museum geplant. Dem Parcours entlang können an bestimmten Standorten Bilder von früher mit dem heutigen Aussehen verglichen und die dazugehörigen Geschichten erfahren werden: Wie der Bau von 1894 vonstatten ging, wer der erste Museumsdirektor mit seiner grossen Familie war, wie viele Erweiterungspläne es schon gegeben hat, welchen Wandel die Ausstellungsgestaltung durchmachte oder wer als Erster das Museum und seine Gegenstände bewachte und beschützte, nämlich: der Museumshund!

Zum Wachpersonal gehört auch ein Hund: ein Border Collie (nach 1900). © BHM

Die unterhaltsam aufgearbeiteten Geschichten sollen 2025 auch über die Website des Museums zugänglich werden. Die hier gezeigten Bilder bieten einen ersten Vorgeschmack!

Hermann Kasser, ehemals Pfarrer, ist der erste Direktor. Nach der Eröffnung zieht er mit seiner grossen Familie in die Dienstwohnung im Museum ein (vor 1892). © BHM
In den ersten Jahrzehnten erinnert die Halle im 1. Obergeschoss an die militärische Vergangenheit Berns. © BHM
1965 wird zu Ehren des dänischen Königspaars ein Bankett ausgerichtet: vor den Caesar-Tapisserien! © BHM

2009 wurde der Erweiterungsbau «Kubus» mit Büroturm, Ausstellungssaal und Sammlungsdepots eingeweiht. Für die Eröffnung durchtrennten die damaligen Vertreter der Stiftungsträger stolz das rote Band.

Von links: Stadtpräsident Alexander Tschäppät, Regierungsrat Hans-Jürg Käser, Burgergemeinde-Vizepräsident Rolf Dähler sowie Stiftungsratspräsident Christoph Stalder, beobachtet vom Szenografen Raphael Barbier. © BHM