Aus dem Förderverein Die Mitgliedschaft im Förderverein bereichert das Leben
Die Mitgliedschaft im Förderverein zahlt sich in vieler Hinsicht aus, sowohl für die Mitglieder, etwa bei exklusiven Veranstaltungen, als auch fürs Museum, das sein Angebot dank Unterstützung des Fördervereins erweitern kann. Im Bernischen Historischen Museum verbrachte Zeit ist Lebensqualität!
Mit gut besuchten Exklusivanlässen zu den diesjährigen Wechselausstellungen des Museums nahmen die Aktivitäten des Fördervereins Ende April 2024 Fahrt auf. Im Juni 2024 folgten die 123. Hauptversammlung und der Jahresausflug in den Kanton Aargau unter der Ägide des Direktors. Mitte August 2024 fand die dreitägige Vereinsreise an den Bodensee statt, und einen Monat später konnte das Stockalperschloss in Brig besucht werden. Wer wollte, wanderte anschliessend bei herbstlichem Wetter dem Säumerpfad entlang vom Simplon Hospiz nach Simplon Dorf. Das Museum seinerseits lud zu Vernissagen und Sonderanlässen ein. Wie im Vorjahr unterstützte der Förderverein die erfolgreichen «Familienateliers» und half mit, das Vermittlungsangebot zu finanzieren und so den Dialog zwischen Publikum und Museum zu fördern.
Aus dem Vorstand
Präsidentin: Lic. phil. Kalinka Huber
Kassierin: Marianne Bauer
Sekretär: Dr. Thomas Pauli-Gabi, Direktor
Rechtsanwalt Luc Mentha (Präsident des Stiftungsrats des Bernischen Historischen Museums)
PD Dr. Armand Baeriswyl
MA Isabelle Brunner
Dr. Michele Galizia
MA Lea Hodler
Lic. phil. Barbara Meyer
Im Berichtsjahr traf sich der Vorstand zu drei ordentlichen Sitzungen.
David Krebs trat nach zwölf verdienstvollen Jahren im Vorstand zurück. Die Hauptversammlung wählte neu Lea Hodler in den Vorstand. Lea Hodler zeichnet sich mit Knowhow und Kompetenz im Bereich Kommunikation und Medien aus. Nach dem Studium hatte sie 2023 ein Jahrespraktikum im Team Marketing und Kommunikation des Museums absolviert.
1. Vorstandssitzung vom 6. Januar 2024
Zum Jahresanfang bestimmte der Vorstand in einem Strategieworkshop die folgenden Fokusbereiche: Der Förderverein soll künftig mit einer klaren Profilierung sichtbarer werden. Die Vereinsstruktur soll auf ihre Aktualität und Wirksamkeit überprüft werden. Der Auftritt soll überdacht werden. Weiter wurden Personengruppen mit Interessenspotenzial für eine Mitgliedschaft definiert: Familien mit Kindern ab sieben Jahren, gestandenes Kulturpublikum, Geschichtsinteressierte und Museumsfans. Das Angebot soll sich mit entsprechender Kommunikation stärker auf diese Zielgruppen ausrichten. Die zusammengetragenen Ideen flossen nach dem Workshop in einen Strategieentwurf.
2. Vorstandssitzung vom 12. März 2024
Die Sitzung wurde zur Vorbereitung der Hauptversammlung vom 1. Juni 2024 genutzt. Der Museumsdirektor, Thomas Pauli-Gabi, informierte über den Stand der Arbeiten betreffend die Gesamterneuerung des Museums. Zu diesem Zeitpunkt hatten der Grosse Rat und die Burgergemeinde Bern die verdankenswerten Projektierungskredite bereits bewilligt. Der schliesslich positive Entscheid des Berner Stadtrats stand noch aus.
3. Vorstandssitzung vom 15. Oktober 2024
Der Schwerpunkt der letzten Vorstandssitzung des Jahres lag auf der Fortsetzung der Arbeiten an der Strategie und der ersten Diskussion zu Aktivitäten im 2026, in welchem der Förderverein sein 125-jähriges Jubiläum feiern wird. Ausserdem beugten sich die Vorstandsmitglieder über den Entwurf für ein neues Werbeformular für den Förderverein und entwickelten Ideen zum Veranstaltungsprogramm 2025. Der Museumsdirektor informierte über die Familienateliers. Der Vorstand hiess seinen Antrag für die finanzielle Unterstützung des Projekts im 2025 gut.
Mitgliederbestand und Mutationen
2024 konnte der Verein 16 Neueintritte (Vorjahr: 25) verzeichnen. Diesen standen 70 Austritte (Vorjahr: 57) und 14 Todesfälle gegenüber. Am Jahresende setzte sich der Mitgliederbestand wie folgt zusammen.
404 Einzelmitglieder
500 Mitglieder aus Ehepaarmitgliedschaften
22 Kollektivmitglieder
5 Ehrenmitglieder
20 Frei-Mitglieder
1 Familien-Mitglied
952 Insgesamt
Soweit mitgeteilt, verstarben 2024 die folgenden Mitglieder: Peter Burkhardt, Kehrsatz; Irene Frey-Moser, Aarau; Rudolf Gränicher, Bern; Ernst Hegner, Bern; Günther Ketterer, Bern; Walter Kubik, Bern; Hans Rudolf Lehmann, Ittigen; Hans Meier Rieder, Ostermundigen; Isabelle Reich, Thun; Jörg Werner Rytz, Bern; Gottlieb Schläppi, Köniz; Annemarie Wälti, Wabern; Hans Zeindler, Münsingen; Regula Zumbühl, Bern.
123. Hauptversammlung
Am 1. Juni 2024 begrüssten die Präsidentin und der Vorstand über siebzig Mitglieder und Gäste zur Hauptversammlung im Museum. Zwanzig Mitglieder hatten sich entschuldigt. Die Anwesenden genehmigten die Traktandenliste. Die Präsidentin hob einige Punkte aus dem Jahresbericht 2023 hervor, der als Zusammenfassung der Einladung zur Hauptversammlung beigelegen hatte. In einer ausführlichen und bebilderten Version ist er auf der Website des Museums zu finden.
Die äusserst rege Teilnahme an den Exklusivanlässen im Frühling 2024 bestätigte das Jahresmotto «Sich fürs Museum einsetzen und das Vereinsleben geniessen» eindrücklich: Im Förderverein kommen Menschen mit Leidenschaft für Kultur zusammen. Sie setzen sich mit grossem Wohlwollen und oft über viele Jahrzehnte hinweg fürs Museum ein. Und der Vorstand seinerseits ist bestrebt, den Verein stark und handlungsfähig zu erhalten.
Bewährtes wurde weitergeführt: Das Museum erhielt erneut CHF 35‘000 für die «Familienateliers», die beim Publikum auf grosses Echo stossen. Nicht nur Kinder brauchen manchmal Türöffner zum Museum, auch Erwachsene sind für Schlüssel zu Ausstellungen empfänglich. Vermittlungsangebote und Rahmenprogramme erweisen sich hierfür als wertvoll und sie sind beliebt. Der Verein fördert solche Begleitprogramme zu Wechselausstellungen ebenfalls gerne.
Mit dem schleichenden Mitgliederschwund ging auch der Ertrag aus Mitgliederbeiträgen zurück. Das vorhandene Eigenkapital erlaubt es, aktiv zu bleiben und das Museum zu unterstützen. Trotzdem ist es ein erklärtes Ziel, wieder für Mitgliederzuwachs zu sorgen und zu Gunsten des Museums Erträge zu generieren.
Auf Empfehlung der Rechnungsrevisoren genehmigte die Hauptversammlung die Jahresrechnung 2023 und erteilte dem Vorstand sowie der Kassierin Décharge. Der Mitgliederbeitrag bleibt unverändert. Die Quästorin, die Buchhalterin des Museums und die Revisoren wurden für ihr Wirken herzlich verdankt. Die Kassierin dankte ihrerseits für die allseits gute Zusammenarbeit. Sie sprach auch allen Spenderinnen und Spendern und den dem Förderverein wohlgesinnten Körperschaften ihren Dank aus.
Bereits im Februar 2024 waren die Vereinsmitglieder auf die Reisepläne hingewiesen worden. Nun stellte die Präsidentin diese kurz vor. Anschliessend informierte der Museumsdirektor über das Jahresprogramm 2024 und den Stand der geplanten Gesamterneuerung (2027–2031). Das Siegerprojekt des Studienauftrags wurde aus vier eingeladenen Architekturteams bestimmt. Die vier vorgeschlagenen Projekte und Modelle konnten in einer kleinen und feinen Präsentation im Museum besichtigt werden.
Einstimmigkeit herrschte wie bei den übrigen Traktanden auch bei den Wahlen. Die Kassierin und ein Revisor wurden im Amt bestätigt und Lea Hodler wurde als neues Vorstandsmitglied gewählt. David Krebs, seit 2012 im Vorstand, demissionierte. Seine Mitarbeit wurde gebührend verdankt.
Die Präsidentin schloss die Hauptversammlung nach einer Stunde mit dem herzlichsten Dank an den Vorstand für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, an Andrea Baur und Cornelia Röthlisberger für die Unterstützung im Vereinssekretariat und in der Buchhaltung, an Museumsdirektor Thomas Pauli-Gabi und Stiftungsratspräsident Luc Mentha für ihr Engagement und ihre Offenheit gegenüber dem Vorstand, an alle Spender:innen und insbesondere an alle Mitglieder. Der traditionelle Apéro rundete die Hauptversammlung ab.
Vereinsreise und Vereinsausflüge
Jahresausflug mit dem Museumsdirektor am 22. Juni 2024
Thomas Pauli-Gabi lud zum Jahresausflug in den Aargau ein. Auf der Anreise gab er den Mitfahrenden Einblick in die lange Geschichte von Schloss Wildegg und die Geschicke seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Die Habsburger, der Staat Bern, die Herren von Hallwyl, die Brugger Landadligen Effinger nannten das Schloss Wildegg einst ihr Eigentum, heute ist der Kanton Aargau Eigentümer. Mit grossem Interesse besichtigten die Mitreisenden Schloss und Gartenanlage, Lob fand dabei die neue Präsentation der Schlossgeschichte. Auf der Fahrt zum Legionslager Vindonissa folgte ein historischer Überblick über die Schweiz unter römischer Herrschaft. Vindonissa, das einzige Legionslager auf helvetischem Boden, diente mindestens drei Legionen als Standplatz. Vor Ort erklärte Thomas Pauli-Gabi die Struktur, zentrale Bauten und die Infrastruktur des grossen Lagers, danach erhielt die Gruppe Einblick in «Luxus und Genuss», die damalige Essens- und Badekultur. Die Reisegruppe beobachtete erfreut, mit welch geschickten museumspädagogischen Mitteln vergangene Kulturen und Lebensweisen dem heutigen Publikum nahegebracht werden.
Reise an den Bodensee, 16. bis 18. August 2024
Wie die Frösche um den Teich, so scharen sich die kulturellen Highlights um den Bodensee. UNESCO-Welterbe reiht sich an UNESCO-Welterbe, historische an literarisch bedeutsame Stätten. In Gaienhofen begann der erste Reisetag im Garten des Hauses von Mia und Hermann Hesse, dem späteren Nobelpreisträger. Das junge Ehepaar hatte vor 120 Jahren in der Abgeschiedenheit und Stille sein Glück gesucht. Noch heute vermittelt der Blick von der Höri über die weite Seelandschaft etwas vom damaligen Zauber. Geschäftiger ging es auf der anderen Uferseite in Überlingen zu und her. Die ehemalige Marktstadt Überlingen hütet einen beeindruckenden historischen Schatz an kirchlichen, öffentlichen und privaten Bauten, wie uns ein ausgedehnter Rundgang vor Augen führte.
Der zweite Reisetag war dem bedeutenden Erbe klösterlichen Lebens und Schaffens gewidmet. In der eindrücklichen Sonderausstellung «Welterbe des Mittelalters: 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau» gab es zahlreiche Prachthandschriften, fein geschnitzte Elfenbeinreliefs, zierliche Goldschmiedearbeiten, Heiligenskulpturen aus Holz und Stein und viele weitere wertvolle Exponate zu sehen. Nach einer kurzen Tour durch Konstanz besuchte die Gruppe auf der Insel Reichenau die Kirche St. Georg mit ihren einzigartigen karolingischen Wandmalereien zu den Wundertätigkeiten Christi. Anschliessend wurden das Münster St. Maria und Markus, seine Schatzkammer und der Klostergarten – neu interpretiert anhand von literarischen und archäologischen Quellen – besucht.
Ein grosser historischer Sprung war am dritten Tag zu bewältigen: Zwischen den stein- und bronzezeitlichen Überresten von Pfahlbauten in Unteruhldingen (als Rekonstruktionen im Freilichtmuseum erlebbar) und der spätbarocken Wallfahrtskirche Birnau liegen Jahrtausende. Die Zisterzienser-Äbte des Klosters Salem hatten den ursprünglichen Marien-Wallfahrtsort abreissen und 1747 hoch über dem See als gegenreformatorischen Prachtbau feinster religiöser Raffinesse wieder errichten lassen.
Besichtigung des Stockalperpalasts und Wanderung Via Stockalper, 14. September 2024
Bei der Anmeldung dachte wohl niemand an einen kühlen Herbsttag mit Neuschnee in den Bergen. Unbeirrt und gut gerüstet reiste die Fördervereinsgruppe nach Brig. Im Stockalperschloss ging die Sonne auf, dank einer hervorragenden Führung durch die Räume des gewaltigen barocken Baus. Das Zentrum des mächtigen Caspar Stockalper scheint noch immer im Rhythmus der Handelsaktivitäten des umtriebigen Unternehmers zu atmen. Nach dem Mittagessen im Hospiz auf dem Simplonpass begann die Wanderung entlang der Via Stockalper nach Simplon Dorf. Eingebettet in die eindrucksvolle Natur säumten etliche Wahrzeichen den dreihundertjährigen Saumpfad: der turmartige «Alte Spittel» Stockalpers, das Barralhaus, ein Weiler, eine Alp mit mehreren Hütten und Stallungen, die napoleonische Fahrstrasse sowie Schutzbauten und militärische Einrichtungen. Wie bequem nahm sich verglichen mit den historischen Transportbedingungen die Rückreise in Postauto und Zug aus.
Führungen und Vernissagen
Exklusivführungen
Zum Exklusivanlass im Rahmen der Wechselausstellung «Und dann kam Bronze!» strömten über 180 Vereinsmitglieder und deren Gäste ins Museum: ein Riesenerfolg!
84 Anmeldungen gab es für Führungen in der Gastausstellung «Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern».
Nach den Ausstellungsführungen wurde jeweils ein Apéro serviert, bei dem über das Gesehene und Erfahrene rege diskutiert wurde. Wie sich herausstellte, besuchten viele Mitglieder die Ausstellung «Und dann kam Bronze!» in den Folgemonaten ein zweites Mal und nutzten auch das Vermittlungsangebot «Bronzewerkstatt» im Museumspark.
Vernissagen
Die Vereinsmitglieder wurden zu den Vernissagen der Ausstellungen «Und dann kam Bronze», «Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern» sowie zu den Eröffnungen der vierten und der fünften Ausgabe «Archäologie aktuell. Berner Funde frisch aus dem Boden» eingeladen.
Wir danken
2024 durfte der Förderverein grosszügige Spenden für seine Arbeit zugunsten des Museums entgegennehmen. Wir danken den Spenderinnen und Spendern sowie der Zunft zum Mittellöwen und der Gesellschaft zu Ober-Gerwern herzlich.