Gastkuratorium des Vereins «Das Wandbild muss weg!» Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern

25.04.2024 bis 01.06.2025

Ein Wandbild in einem Berner Primarschulhaus löste 2019 eine Kontroverse über Rassismus und das koloniale Erbe der Stadt Bern aus. Ein von der Stadt Bern initiierter Wettbewerb sollte die Möglichkeiten eines angemessenen Umgangs ausloten. Ein Verein gewann – das Wandbild wanderte von der Schule ins Museum.

Der Verein «Das Wandbild muss weg!» überzeugte die Jury mit seiner Idee, das Wandbild aus der Schule raus und ins Museum zu führen. Hier konnte der Diskurs über die Geschichte und Gegenwart von Rassismus in der Öffentlichkeit weitergeführt werden.

Das Gastkuratorium, von links: Vera Ryser, Bernhard C. Schär, Angela Wittwer, Esther Poppe, Izabel Barros; nicht im Bild Fatima Moumouni. © BHM, Stefan Wermuth

Ein Beispiel

Im Rahmen eines Gastkuratoriums gestaltete der Verein die Ausstellung «Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern». Die vielstimmige Ausstellung beleuchtete verschiedene Aspekte der kolonialen Vergangenheit und verortete die Auseinandersetzung mit rassistischen Strukturen im Jetzt. Es zeigte sich: Das Wandbild eignet sich besonders gut, um grosse Themen wie Kolonialismus und Rassismus anhand eines konkreten Beispiels aufzuzeigen und darüber zu sprechen.

Die Ausstellung durchbrach gewohnte Blickrichtungen und zeigte fragmentarische Beiträge mit Text, Audio und Video, die das Kurationsteam in Zusammenarbeit mit eingeladenen Forscher:innen, Aktivist:innen sowie Medien- und Kulturschaffenden erarbeitet hatte. © BHM, Stefan Wermuth

Geführte Gespräche

Die Besucher:innen schätzten die konstante Anwesenheit von Vermittlungspersonen in der anspruchsvollen Ausstellung. Sie waren da für Gespräche, verknüpften und erweiterten die Inhalte der Ausstellung und interagieretn mit den Gästen. Daneben führten sie verschiedene Workshops für Erwachsene und Schulklassen durch. 

Rassismus besprechbar machen am Beispiel des Wandbilds: Ein Reflexionsraum mit Bibliothek lud zur Vertiefung und zum gemeinsamen Gespräch ein. © BHM, Stefan Wermuth

Grosse Themen, grosses Interesse

Die zahlreichen Buchungen für Schulen führte vor Augen, wie relevant das Thema ist und einmal mehr bestätigte sich die Wichtigkeit des Museums als ausserschulischer Lernort.

Vermittlung

Auf Seiten des breiteren Publikums bestand grosses Interesse an der Veranstaltungsreihe «Ein Abend im Museum – Widerstände», kuratiert von der Berner Künstlerin Giuliana Beya Dridi.

An der Auftaktveranstaltung begrüsste die Veranstaltungskuratorin Giuliana Beya Dridi ein volles Haus. © Dres Hubacher, Bern
Den Anfang machten eine Lesung und ein Gespräch mit Patricia Purtschert und Angélique Beldner zum Thema «Die Schweiz und der Kolonialismus». © Dres Hubacher, Bern
© Dres Hubacher, Bern
© Dres Hubacher, Bern

Realisation

Gesamtleitung: Thomas Pauli-Gabi

Gastkuration: Verein «Das Wandbild muss weg!»: Izabel Barros, Fatima Moumouni, Esther Poppe, Vera Ryser, Bernhard C. Schär, Angela Wittwer

Kuration und Vermittlung: Vera Ryser, Angela Wittwer, Esther Poppe

Projektleitung Verein: Vera Ryser

Projektleitung Museum: Anna-Pierina Godenzi

Assistenz: Judit Pechr

Vermittlungspersonen: Aina Aliotta, Lene Bachmann, Nimal Bourloud, Jathursani Gunatharan, Vera Mauerhofer, Dina Mezic,

Djamila Peter, Svetlana Coffi

Szenografie: Li Tavor

Marketing & Kommunikation: Merja Rinderli, Nicole Zimmerli

Ausstellungs- & Werbegrafik: Ann Kern, Angela Wittwer

Umsetzung: Team Technische Dienste Bernisches Historisches Museum

Leitung Fachbereich Programm: Aline Minder

Wir danken

Wir bedanken uns herzlich bei den Stiftungsträgern des Bernischen Historischen Museums sowie bei allen Ausstellungspartnern und Partnern für das Vermittlungs- und Rahmenprogramm für die Unterstützung.

  • Ernst Göhner Stiftung
  • Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB
  • Förderverein des Bernischen Historischen Museums
  • Paul Schiller Stiftung
  • Neues Wir/Eidgenössische Migrationskommission
  • SKKG Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte